Pfalz

Die Pfalz ist eine Weinbauregion im Westen Deutschlands und liegt zwischen dem Rhein und dem Haardtgebirge (einer natürlichen Fortsetzung der elsässischen Vogesen). Der Weintourismus trägt wesentlich zur Wirtschaft der Pfalz bei, insbesondere durch die Deutsche Weinstraße.

Sowohl qualitativ als auch quantitativ ist die Pfalz eine der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Regionen in Deutschland. Ein zunehmender Anteil der besten deutschen Riesling- und Spätburgunderweine stammt aus der Pfalz, und in der Pfalz wird täglich mehr Landwein und Deutscher Wein erzeugt als in jeder anderen Region.

Mit rund 23.500 Hektar Rebfläche ist die Pfalz die zweitgrößte der 13 deutschen Anbaugebeite. Nur der nördliche Nachbar Rheinhessen hat mehr Rebstöcke. Die Region beherbergt rund 10 000 Winzer, von denen die Hälfte als Lohnunternehmer tätig ist, und ist so dicht bepflanzt, dass die Zahl der Rebstöcke die Zahl der Einwohner übersteigt.

In der Pfalz werden sowohl Weißweine (60%) als auch Rotweine (40%) angebaut. Die Weißweine sind seit langem die erfolgreichsten und wie fast überall im Rheinland dominiert der Riesling die hiesigen Weinberge und Weine.

Der Riesling ist sowohl qualitativ als auch quantitativ die erfolgreichste Rebsorte in Deutschland. Hier in der Pfalz bringt er Weine hervor, die deutlich gehaltvoller und reifer sind als in den anderen Riesling-Spitzenregionen Mosel, Rheingau und Nahe. Die zweitbeliebteste Rebsorte, mit etwa halb so vielen Rebstöcken, ist der Dornfelder, eine 1956 gekreuzte Rotweinsorte, die sich in ganz Deutschland durchgesetzt hat. Es folgen Müller-Thurgau, Portugieser und Spätburgunder, die inzwischen beliebteste Rotweintraube Deutschlands.

Die niedrig gelegenen, dicht bewaldeten Haardtberge haben auf die Pfalz den gleichen Einfluss wie die Vogesen auf das Elsass. Sie ragen bis zu 675 Meter hoch auf, werfen einen Regenschatten über die Region und sind weitgehend für das relativ warme, trockene Klima verantwortlich. Dadurch sind die Pfälzer Weinstile (vor allem der Riesling) deutlich konzentrierter und körperreicher als in den kühleren, feuchteren Regionen. Alle Spitzenlagen der Pfalz befinden sich in langen, schmalen Streifen am Fuße der Hügel.

Der Stil der Pfälzer Weine hat sich in den letzten Jahrzehnten spürbar weiterentwickelt. In den 1990er Jahren stieg der Anteil an Sekt deutlich an, da die Nachfrage nach Schaumweinen im In- und Ausland zunahm. Die stillen Weißweine der Region haben an Süße verloren und sind nun meist trocken. Auch die Rotweine haben sich weiterentwickelt: Sie sind gehaltvoller und haben einen höheren Alkoholgehalt, da die Nachfrage nach diesem Stil weltweit weiter gestiegen ist.